Mit dem hocheffektiven Therapiegerät PiezoWave der Firma Richard Wolf, verfügen wir nun über ein non-invasives Verfahren, bei dem extrakorporale Stoßwellen (ESWT) zur Behandlung von akuten und chronischen Schmerzen des muskuloskelettalen Systems punkt- oder linienfokussiert, also zielgenau, eingesetzt werden können.
Charakteristisch für eine Stoßwelle ist ein kräftiger, sich räumlich ausbreitender akustischer Impuls mit einer sehr kurzen, wenige Nanosekunden andauernden Anstiegszeit, auf die in nur wenigen Mikrosekunden ein kurzer Unterdruck erfolgt, um dann auf Normaldruck auszupegeln. Man unterscheidet hierbei radiale und fokussierte Stoßwellen. Wir wenden bei Oplus+ ausschließlich die fokussierte Stoßwellentherapie an.
Auf einem konkav gewölbten Träger angeordnete Piezokeramik-Elemente, werden durch einen Hochspannungsimpuls kurzzeitig, zeitgleich im Mikrometerbereich ausgedehnt und erzeugen einen Druckimpuls. Die mittels einer kurzen Ultraschalluntersuchung zunächst zu ermittelnde Tiefe der zu behandelnden Struktur wird durch Verwendung spezieller Gel-Pads, verschiedener Höhe, im Rahmen der Stosswellenbehandlung über die Haut realisiert. Als „Kopplungsmedium“ wird ein (Ultraschall-)Gel auf der Haut verwendet.
Nach entsprechender Vorbereitung und Lagerung erfolgt die Behandlung am Beschwerdefokus, wobei die Behandlungszeit variiert zwischen 8-15 Minuten pro Behandlung. Empfohlen werden 3-5 Behandlungen pro Beschwerdebild, mit einer Frequenz von 2 x pro Woche.
Die Intensität der Behandlung und die Anzahl der Impulse pro Behandlung richten sich nach der zu therapierenden Struktur, variieren individuell und werden im Verlauf der Behandlungsserie wiederholt angepasst.
Entgegen der früheren Hypothese, dass die ESWT Mikroläsionen im Gewebe hervorruft und dadurch einen Heilungsprozess initiiert, ist diese Annahme heutzutage durch das biologische Wirkungsmodell der sog. Mechanotransduktion widerlegt.
Bei der Mechanotransduktion werden mechanische Impulse auf ein Gewebe übertragen, wobei die Antwort darauf eine biologische Reaktion auf zellulärer Ebene bewirkt. Nachgewiesene Effekte dadurch sind eine Erhöhung der Zellmembranpermeabilität, Stimulation der Mikrozirkulation, Ausschüttung der Substanz P, Reduktion unmyelinisierter Nervenfasern, Ausschüttung von Stickstoffmonoxid (NO), Gefäßerweiterung, somit erhöhter Stoffwechsel, Gefäßneubildung und entzündungshemmende Effekte, Ausschüttung von Wachstumshormonen, Stimulation von Stammzellen, uvam.
Zu den klassischen Indikationen für die Durchführung einer Stoßwellentherapie zählen:
Sehnen(ansatz)Verkalkungen (Tendinosis calcarea)
Tennis -, Golferellenbogen
Trochanter-Schmerzsyndrom (seitlicher Hüftschmerz)
Entzündungen der Fußsohlenfaszie (Fasziitis plantaris) + Fersensporn
Patellaspitzensyndrom
Tibiakantensyndrom
Achillessehnenerkrankungen
myofasziale Schmerzsyndrome
Triggerpunktbehandlungen
Pseudarthrosen
Stressfrakturen uvam.
Wir verfügen bei Oplus+ über die Möglichkeit der Nutzung zweier verschiedener Therapieeinheiten. Zum einen wird eine (punkt-)fokussierte Therapiequelle verwendet, zum anderen eine (linien-)fokussierte Therapiequelle, zur ergänzenden Behandlung angrenzender Strukturen, von Muskeln und Sehnen. Die verwendeten Therapiequellen können, in Abhängigkeit des zu behandelnden Beschwerdekomplexes, einzeln oder in Kombinaton miteinander verwendet werden.
Bei passender Indikationsstellung wird die fokussierte Stoßwellentherapie in der Regel von der privaten Krankenversicherung (Abrechnung nach Ziffer 1800, Gebührenordnung für Ärzte) vollständig übernommen. Gesetzliche Krankenkassen tragen die Kosten für diese Behandlung nicht.